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14.06.2017, 15:03 Uhr

Rheinhessen ist wichtiger Teil der Metropolregion Rhein-Main – Aufbau neuer Strukturen muss voranschreiten

Im Rahmen eines Informationsaustausches stellten die Mitglieder der CDU-Arbeitsgruppe Rheinhessen ihr Konzept zur Weiterentwicklung von Rheinhessen als Teil der Rhein-Main-Region dem Chef der hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, vor.

Bild: v.l.n.r. MdL Adolf Kessel, Staatsminister Axel Wintermeyer, MdB Jan Metzler, Bürgermeister Dr. Robert Scheurer, Bürgermeister Markus Conrad, Bürgermeister Walter Wagner.
Der Sprecher der CDU-Arbeitsgruppe Rheinhessen, Verbandsbürgermeister Markus Conrad aus Wörrstadt, führte insbesondere aus, dass man nach Ansicht der CDU Rheinhessen eine starke regionale Institution als Klammer benötige, welche die Region mit einer Stimme vertrete, um damit u.a. auch in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main stärker wahrgenommen zu werden.

„Unserer Ansicht nach gelingt dies am besten durch die Bildung eines Regionalverbandes Rheinhessen, dem die beiden Landkreise und die Städte Worms und Mainz angehören. Dieser kann alle Aufgaben von den Kommunen übernehmen, welche sinnvollerweise auf rheinhessischer Ebene wirtschaftlicher und effektiver gebündelt werden können“, so Conrad in seinen Ausführungen.

Wichtig sei den rheinhessischen CDU-Vertretern aber auch die Einbindung in die Entscheidungsprozesse der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, weshalb sie das Gespräch mit Staatsminister Axel Wintermeyer gesucht haben, um Informationen über die aktuellen Überlegungen der hessischen Landesregierung zur Metropolregion zu erhalten.

Axel Wintermeyer, der auch Beauftragter der hessischen Landesregierung für die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ist, kommentierte die Ausführungen mit den Worten: „Wir freuen uns über das Interesse und sehen Rheinhessen als Teil der Metropolregion. Wir haben das Ziel, Plattformen zu schaffen, auf denen die Interessen der verschiedenen Regionen innerhalb der Metropolregion zu gemeinsamer Stärke gebündelt werden können. Wir befinden uns daher gerade in einem Meinungsaustausch mit allen Akteuren der Metropolregion, um diese noch besser zu vernetzen.“

Es sei wichtig, dass die Region als eine starke Metropolregion wahrgenommen werde und ihre Stellung in Europa auch herausstelle. Daher stehe die hessische Landesregierung auch im Dialog mit allen drei betroffenen Bundesländern und unterstütze die Vernetzung der Region. „Wir müssen entsprechende Strukturen schaffen und uns viel stärker abstimmen und kommunizieren, damit wir Brücken aufbauen und Grenzen überwinden“, so Staatskanzleichef Wintermeyer.

Verbandsbürgermeister Dr. Robert Scheurer aus Bodenheim ging in seinen Ausführungen auf die weitere Entwicklung von Baugebieten ein, um die steigende Nachfrage nach Bauland zu vertretbaren Preisen im Rhein-Main-Gebiet zu befriedigen. „Wir klagen gerade gegen den regionalen Raumordnungsplan von Rheinhessen, der uns in der Ausweisung neuer Baugebiete massiv einschränken will. Damit treiben wir aber die Preise in der Region noch weiter in die Höhe, denn die Nachfrage bleibt bestehen“, so Scheurer.

Bundestagsabgeordneter Jan Metzler informierte sich bei dem Gespräch über das Interesse auf hessischer Seite hinsichtlich des Baus einer weiteren Rheinbrücke bei Nierstein/Oppenheim/Eich. „Wenn wir die Region verbinden wollen, benötigen wir weitere Rheinbrücken. Denn sonst droht uns auf rheinhessischer Seite bald der Verkehrskollaps“, so Metzler. Staatsminister Wintermeyer betonte, dass man auf hessischer Seite zunächst den Schwerpunkt auf den weiteren Ausbau bestehender Straßen- und vor allem Schienenverbindungen lege. Denn neue Projekte hätten eine viel zu lange Genehmigungsdauer.

Damit es eine Verbesserung bei der Anbindung Rheinhessens nach Frankfurt gibt, wäre vor allem der schnelle Ausbau der direkten Schienenanbindungen eine Lösung. „Wir brauchen auf absehbare Zeit eine direkte S-Bahn Anbindung von Alzey nach Frankfurt und es ist ein Versäumnis der rheinland-pfälzischen Landesregierung, dass dies nicht beim neuen Bundesverkehrswegeplan gefordert wurde“, so Verbandsbürgermeister Walter Wagner aus Westhofen.

Ins gleiche Horn stieß der CDU-Landtagsabgeordnete Adolf Kessel aus Worms. Denn auch die direkte Schienenanbindung von Worms über die Riedbahn nach Frankfurt komme keinen Schritt voran. Durch den Bau der neuen ICE-Trasse werden nach Ansicht von Kessel Schienenkapazitäten frei, die dafür genutzt werden müssten, Worms wieder per Zug direkt an Frankfurt über die hessische Seite anzubinden.

Wenn schon keine neuen Rheinbrücken gebaut werden, dann sollte wenigstens der ÖPNV als Alternative massiv verbessert werden. Aber es geschehe nach Meinung der rheinhessischen Vertreter überhaupt nichts auf rheinland-pfälzischer Seite.

Staatskanzleichef Axel Wintermeyer begrüßte die rheinhessische Initiative und sagte seine weitere Unterstützung zu. Abschließend teilten die rheinhessischen Vertreter mit, dass sie mit weiteren wichtigen Akteuren auf der hessischen Seite die Einbindung Rheinhessens in die Metropolregion besprechen und ihre Ideen in den Prozess einbringen wollen.